Apple. Nike. Mercedes Benz. Welche Gemeinsamkeit haben all diese Unternehmen? Sie haben alle ein starkes, einprägsames Logo. Sobald Du den „Apfel“ siehst, assoziierst Du den betreffenden Gegenstand mit innovativer Technologie. Woran denkst Du, wenn Du den Mercedes-Stern mit den drei Spitzen siehst? An Qualitätsautos? An Luxus? Der Einsatz eines einfachen visuellen Elements kann Gefühle hervorrufen (sowohl gute als auch schlechte), Gedanken und sogar Erinnerungen.
Dein Logo kann also das wirksamste Puzzleteil Deines Marken-Image sein. Deswegen sollte die Aufgabe, ein Logo zu gestalten, welches Deine Marke treffend veranschaulicht, nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Nur … wie nimmt man die Gestaltung eines einprägsamen Marken-Logos in Angriff? Was ist hinsichtlich des Designs wichtig? Welche Elemente wirken ineinander, so dass sie dazu beitragen, das ein Logo nicht nur erkannt wird, sondern auch unwiderruflich im Gedächtnis bleibt? Im Folgenden findest Du einen Leitfaden für diesen kreativen Prozess.
Einfachheit — eine Gemeinsamkeit von fast allen Logos mit Wiedererkennungswert ist, dass sie sehr einfach gestaltet sind. Die meisten von ihnen verwenden nicht mehr als zwei oder drei Farben. Marken-Logos mit mehreren Farben ändern sich meist. Apple hat beispielsweise das ikonische Regenbogen-Logo zu einem einfarbigen Logo verändert. Zu diesem Zeitpunkt fanden das zwar viele Menschen der Marke gegenüber als nicht angemessen, doch seitdem blieb das Logo mit nur leichten Veränderungen erfolgreich einfarbig.
Pro-Tipp: Verwende bei der ersten Gestaltung Deines Logos nur eine Farbe (vor einem Hintergrund mit Kontrastfarbe). Du kannst immer noch ein oder zwei weitere Farben hinzufügen.
Konsistenz — Dein Logo spricht für Dein Unternehmen, deshalb MUSS es die gleichen Dinge kommunizieren, die auch Dein Unternehmen als Ganzes und dessen Marken-Image vermitteln. Wenn Deine Firma eine Person wäre, wer würde sie sein? Wie würde diese Person kommunizieren und sich ausdrücken? Zum Beispiel könnte man eine Marke wie Mercedes mit George Clooney vergleichen: Klassisch, anspruchsvoll, kultiviert und luxuriös. Wäre ein animiertes Logo wie der Twitter-Vogel für eine solche Marke sinnvoll? Natürlich nicht — die Farbe, das Gefühl und die Kommunikation wäre komplett daneben.
Ausdruck — Wie kommuniziert Dein Logo? Durch Text wie bei NETFLIX oder durch ein Bild wie Superman? Dies mag offensichtlich erscheinen, aber einige Namen sehen einfach besser als Text aus und manche gar nicht. Wenn Du nicht sicher bist, versuche ein Bild-Logo und ein Text-Logo zu entwerfen. Überlege dann, welches zu Dir spricht. Welches symbolisiert Dein Unternehmen eindeutig und kommuniziert Deine Marke? Fixiere Dich nicht zu sehr auf Dein anfängliches Design, sondern sieh es eher als einen Test dafür, in welche Richtung das Logo letztendlich gehen soll.
Manchmal kommuniziert die Platzierung des Logos genauso viel wie das Bild selbst! Deswegen ist es wichtig, etwas Ahnung von Layout im Bereich Textildruck zu haben. Hier bei Made in Freedom drucken wir größtenteils auf T-Shirts. Aus Erfahrung können wir sagen, dass einige Markenlogos und Bilder am besten als Brusttaschen-Druck funktionieren. Da das Logo an dieser Stelle meist einen professionellen Look hat, passt es sehr gut für die Firmenbekleidung vieler Unternehmen. Ein großer Off-set-Druck vermittelt hingegen eine jugendlichere, unbekümmerte Einstellung. Dies kann eine gute Option für Marken sein, die auf einen jüngeren Markt abzielen oder ihre Marke lieber auf diese Weise kommunizieren. Wenn Du dies beim Designen im Hinterkopf behälst, wirst Du wahrscheinlich mit weniger Änderungen schneller ans Ziel kommen.
Unterscheidung oder Besonderheit — Wodurch unterscheidet sich Dein Logo von allen anderen? Gibt es einen eindeutigen Unterschied zu Deinen Mitbewerbern oder auch zu anderen Firmen allgemein? Es ist oft am besten, den Entwurf einigen Leuten zu zeigen, bevor Du viel Zeit mit dem endgültigen Design verbringst.
Dadurch vermeidest Du etwas wie das hier:
Ohne den Schriftzug würden wohl 9 von 10 Menschen das übrige Bild dem Ford-Logo zuordnen — was natürlich schlecht für Carrier ist!
Denk daran, dass das Ziel nicht nur Wiedererkennung, sondern auch Erinnerung ist. Wir wollen, dass unsere Kunden unser Logo nicht nur erkennen, sondern dass sie es aus dem Gedächtnis zeichnen können.
Gekoppelte Erinnerung — Es hilft nichts, wenn unsere Kunden ein Logo zwar erkennen, sie jedoch nicht wissen, mit wem oder was das Logo in Verbindung steht. Das Logo muss nicht nur ein einfaches Design haben, sondern ein Vermittler der Marke sein. Dafür muss der Kunde Gefühle, Gedanken und sogar Erinnerungen mit dem Logo verbinden, denn nur so wird die Verknüpfung mit der Marke angemessen gespeichert.
Um dies zu erreichen, kannst Du versuchen, im Logo mit dem Image Deines Unternehmens zu spielen — durch etwas, das nicht gleich auffällt, aber was im Kopf bleibt, sobald man es einmal entdeckt hat. Ein Aha!-Effekt („Ah, ich sehe es!“) kann dem Betrachter helfen, die Bedeutung oder Verbindung zwischen Deiner Marke und Logo zu behalten. Es darf nur nicht zu schwierig oder abstrakt sein. Behalte immer im Hinterkopf, dass es Deine Marke auf einfache Weise kommunizieren sollte.
Verwendbarkeit — Nachdem Du nun schon einige schwierige Entscheidungen getroffen hast, ist es an der Zeit, Dein Logo von einem nützlichen Standpunkt aus zu betrachten. Denke daran, dass das Logo wahrscheinlich in verschiedenen Medien, sowohl online als auch möglicherweise offline verwendet wird. Wie gut konkurriert Dein Logo mit anderen Bildern und Text im selben Raum? Ist es deutlich sichtbar oder geht es einfach in der Menge verloren.
Zum Beispiel wäre unser Logo „Made In Freedom“ in einer gedruckten Zeitung nicht besonders auffällig. Der schwarz-weiße-Text und das quadratische Bild würden auf der Seite leicht untergehen:
Allerdings könnte das Umwandeln des Logos von einem Quadrat zu einem Kreis helfen, sich vom Rest des meist linearen Aussehens einer Zeitung abzuheben:
Zeitlosigkeit — Gib Dein Bestes, um ein Logo zu kreieren, das nicht schon in ein paar Jahren wieder geändert werden muss. Versuche Modeerscheinungen und Trends zu vermeiden. Stattdessen ist es hilfreich, Dein Logo wie Eigenkapital zu betrachten und damit auf Vertrauen und Geschichte Deiner Marke zu setzen. Ein perfektes Beispiel ist Coca-Cola.
Seit etwa einem Jahrhundert ist dieses Logo weitgehend unverändert (abgesehen von den dunklen 80er Jahren) und vielleicht das bekannteste Marken-Logo der Welt. Wie hätte sich die Marke Coca-Cola entwickelt, wenn sie alle 5 Jahre ein neues Logo bekommen hätte? Mit jeder Neuerung wäre eine neue Verknüpfung für den Wiedererkennungswert nötig gewesen. Das solltest Du vermeiden.
Wie in allen Formen der Kunst, Kreativität und Design sind diese Richtlinien dazu da, gebrochen zu werden. Lass Dich nicht in Deiner Kreativität behindern, aber pass auf, dass Du nicht in einem Vakuum designst. Mit ein paar Leuten kreative Ideen zu durchdenken hilft Dir, Dein Logo-Design Realität werden zu lassen.