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Gedanken zum Internationalen Tag gegen Kinderarbeit

Während ich diese Zeilen schreibe, hören meine beiden Jungs im Kinderzimmer ein „???“-Hörspiel und sortieren ihr LEGO-Chaos. Sie genießen gerade die letzten Tage der (Home-Schooling-freien) Pfingstferien und ich meinen sonnigen Home Office-Platz auf unserer Terrasse. Dass wir trotz der Corona-Maßnahmen, die uns  —  Tagesform-abhängig mal mehr mal weniger nerven — in einer sehr komfortablen Situation leben, ist uns allen sehr bewusst. Mittlerweile haben auch meine Kinder begriffen, dass der Schulbesuch nicht selbstverständlich ist und sie dankbar für tolle Lehrer und Mitschüler sein können… und für die Möglichkeit, regelmäßig die Hände waschen zu können und vieles mehr.

Weltweit haben etwa 152 Millionen Jungen und Mädchen im Alter zwischen fünf und 17 Jahren diese Privilegien nicht. Denn sie sind Opfer von Kinderarbeit. Die International Labour Organization (ILO) macht auch auf die gefährlichen Bedingungen aufmerksam, unter denen fast die Hälfte von ihnen (ca. 73 Millionen) arbeitet. In Indien werden besonders viele Kinder in Zwangsarbeit und Menschenhandel ausgebeutet. Allein in der kommerziellen Sexindustrie werden Schätzungen zufolge 1,2 Millionen Minderjährige missbraucht. Auch in zahlreichen anderen Branchen wie in der Textilindustrie oder Landwirtschaft werden Kinder beschäftigt. Von der systematischen Ausbeutung Minderjähriger profitieren zahlreiche große Unternehmen — auch deutsche. 

Obwohl es uns vielleicht oft aussichtslos erscheint, gegen die ökonomische Macht globalisierter Konzerne etwas ausrichten zu können, kann doch jeder von uns zu einer Veränderung beitragen. Wir können zum Beispiel die Gesetzesinitiative für ein Lieferkettengesetz unterstützen, das strenge Regelungen für die Produktionsbedingungen weltweit vorsieht. Dadurch würden sowohl Menschenrechtsverletzungen wie Kinderarbeit als auch Umweltzerstörung, die die Lebensgrundlage der nächsten Generation gefährdet, rechtskräftig verfolgt werden können.

Auch ein sehr bewusstes Konsumverhalten wie die Entscheidung für Produkte aus fairem Handel bewirkt einen Unterschied. Wenn sich jeder Einzelne darüber klar wird, dass Billigware einen hohen Preis hat, den andere Menschen — auch viele Kinder — auf dieser Erde für uns bezahlen, und sich zum Umdenken bzw. Fair-kaufen bereiterklärt, können wir gemeinsam etwas verändern.