Kein Alkohol, kein Fleisch, keine Süßigkeiten, weniger Fernseh- oder Social Media – Zeit. In den 40 Tagen zwischen Aschermittwoch und Ostern nehmen sich viele Menschen vor, bewusster und gesünder zu leben. Meistens hat es ja mit den guten Neujahrsvorsätzen noch nicht so richtig geklappt und da kommt vielen der Aschermittwoch für einen neuen Versuch gerade recht. Eine besonders sinnvolle Aktion für die Fastenzeit hat sich die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission (IJM) überlegt. Unter dem Motto „40 Tage sklavenfrei“ ermutigt IJM jeden, sich Gedanken über die Herkunft unserer Konsumprodukte Gedanken zu machen und sich gegen menschliche Ausbeutung einzusetzen.
Sklaverei — (leider noch) kein Relikt aus den Geschichtsbüchern
„Wie bitte? Sklaverei?“, fragen sich jetzt wahrscheinlich viele. Denn den meisten Menschen in unseren Breitengraden ist nicht bewusst, dass heute mehr Menschen als Sklaven — also in Gefangenschaft und ohne Bezahlung — ausgebeutet werden als in den 400 Jahren des transatlantischen Sklavenhandels. Für über 40 Millionen Menschen sind Unfreiheit, Missbrauch und Ausbeutung tägliche — und oft lebenslange — Realität. In den Lieferketten von Produkten wie Textilien, Smartphones, Schmuck, Blumen und Nahrungsmitteln wie Reis und Kaffee ist Sklaverei keine Ausnahme. Nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation werden über 150 Millionen Kinder auf Kakao- und Blumenplantagen, in Textilfirmen und in Minen ausgebeutet. Unternehmen machen jährlich milliardenschwere Profite durch die Ausbeutung von Millionen Menschen. (Wer mal testen möchte, in wie weit der eigene Konsum mit Sklaverei verstrickt ist, dem sei der Test „My Slavery Footprint“ empfohlen). Die Menschenrechtsorganisation IJM wurde 1994 vom Rechtsanwalt Gary Haugen mit dem Ziel gegründet, Opfer von Menschenhandel aufzuspüren, zu befreien und die Täter juristisch zur Rechenschaft zu ziehen. IJM konnte weltweit schon über 49.000 Menschen ein neues Leben in Freiheit ermöglichen und hat zur Verurteilung von etwa 1500 Straftätern beigetragen.
Gemeinsam Sklaverei beenden
IJM informiert in der heute beginnenden, 40-tägigen Kampagne „sklavenfrei“ darüber, wie viele unserer Alltagsprodukte mit der Ausbeutung von Menschen in Sklaverei zusammenhängen. Durch tägliche Impulse und Fakten, die man via WhatsApp abonnieren kann, ist jeder Einzelne herausgefordert, sich diesem wichtigen Thema zu stellen und selbst aktiv zu werden. So kannst Du beispielsweise während dieser Fastenzeit auf ein bestimmtes, von Sklaverei betroffenes Produkt verzichten und die Ersparnisse an IJM spenden. Oder mit den Information zu den verschiedenen Lieferketten Deinen Konsum bewusster gestalten. Tipps für faires Einkaufen bei Unternehmen, die sich für menschenwürdige Herstellungsbedingungen einsetzen, gibt IJM hier (wo es fair produzierte T-Shirts gibt, die Frauen ein Leben in Freiheit und Würde ermöglichen, weißt Du ja als Leser dieses Blogs schon ;- ) .
Sei dabei und lass Dich in dieser Fastenzeit inspirieren, wie wir gemeinsam durch ein verändertes Konsumverhalten unsere Welt #sklavenfrei machen können!
Die 40-Tage-Challenge von IJM und weitere wissenswerte Informationen findest Du unter www.sklavenfrei.de