Wie jedes Jahr wird in den USA am letzten Donnerstag im November traditionell Thanksgiving als nationaler Feiertag begangen. Für die meisten Amerikaner ist es fast noch wichtiger als die Weihnachtstage und wird — ganz anders als unser eher unbedeutendes Erntedankfest — sehr festlich gefeiert. Es wird mit Dankbarkeit dem hilfsbereiten Einsatz der amerikanischen Ureinwohner gedacht, ohne deren Unterstützung die ersten europäischen Siedler in Neuengland 1621 den ersten Winter nicht überlebt hätten. An Thanksgiving steht bis heute die Zeit mit der Familie im Mittelpunkt. Man genießt das ausgiebige gemeinsame Essen und Reden mit angereisten Verwandten, welches sonst oft zu kurz kommt. Und auch Familien, die sonst nichts mit Gott am Hut haben, sprechen am Esstisch ein Dank-Gebet.
Es ist eigentlich schade, dass dieses traditionsreiche Erntedankfest nicht genauso nach Europa „rüberschwappt“ wie zum Beispiel das mittlerweile sehr populäre Halloween. Insbesondere für unsere Kinder, die in einer so schnelllebigen Gesellschaft aufwachsen, kann es meiner Meinung nach gar nicht genug Anlässe geben, zu denen wir einander wertschätzen – und das viele Gute, mit dem wir beschenkt sind. Denn Dankbarkeit ist eine bereichernde Eigenschaft.
Gelebte Dankbarkeit tut gut
Es heißt aus gutem Grund, dass nicht die Glücklichen dankbar sind – sondern die Dankbaren glücklich. Wie so oft im Leben kommt es auf den richtigen Blickwinkel an! Ich tue mir selbst etwas Gutes, wenn ich die großen und die kleinen Dinge im meinem Leben wertschätze – und dann auch etwas davon abgebe. Dieses Prinzip des „overflowing“ (also einer Dankbarkeit, die überfließt) war in meiner Kindheit eine prägende Erfahrung – die ich auch an meine Kindern weitergeben möchte. Auch wenn das natürlich leichter gesagt ist, als im Alltag getan…
Ich denke, es tut jedem Menschen gut, sich immer mal wieder eine motivierende Wahrheit vor Augen zu rufen, die der Journalist und Liedermacher Jürgen Werth folgendermaßen zusammenfasst:
„Dankbarkeit zaubert ein Lächeln in die eigene Seele“
… und wenn man dieses Lächeln weitergibt, haben viele etwas davon.
Gerade in der beginnenden Vorweihnachtszeit haben wir viele Möglichkeiten, unsere Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Egal ob mit Aktionen wie „Weihnachten im Schuhkarton,“ einer Spende für überlebenswichtige Wasserfilter oder praktischer Hilfe in der nächsten Flüchtlingsunterkunft… Auch beim Kauf der Weihnachtsgeschenke kann jeder von uns einen Unterschied machen. Zum Beispiel indem wir darauf achten, dass die Produkte unter fairen Bedingungen hergestellt wurden… und die Arbeitsplätze sogar Freiheit von Menschenhandel bewirken. Am 25.11.2017 hast Du auf dem Weihnachtsmarkt in Efringen-Kirchen dazu eine Gelegenheit: am Made in Freedom – Stand verkaufen wir wunderschöne Schals, Schmuck und Shirts, die von befreiten Frauen handgefertigt wurden. Wir würden uns sehr freuen, Dich dort zu sehen!